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Welche Aufgaben hat Ihres Erachten ein Hausarzt?
Halten Sie die Hausarztmedizin für eine "sprechende" Medizin?
Ist die Medizin für Sie eine Naturwissenschaft?
Wie verhält sich die Politik zur Zeit gegenüber den Hausärzten?
Ist die Arbeit als Hausarzt befriedigend und hat Sie eine Zukunft?
Was macht Ihre Arbeit besonders?
Wie reagieren Ihre Patienten auf Ihre Art von Behandlung?
Arbeiten Sie allein?


Welche Aufgaben hat Ihres Erachten ein Hausarzt?
Als Hausarzt kann man aufgrund der häufigen Kontakte bei allen erdenklichen Krankheitszuständen als Erstkontakt und der fortlaufenden Behandlung chronischer Erkrankungen, der Behandlung der ganzen Familie und durch Hausbesuche oft tiefe Einblicke in die psycho-sozialen Lebensumstände der Patienten erhalten. Im Laufe der Jahre entsteht dadurch eine enge Beziehung zwischen Arzt und Patient. Der Hausarzt beschäftigt sich sowohl mit einfachen, banalen Erkrankungen, aber auch mit Krisen und schweren, manchmal auch todbringenden Krankheiten. Er organisiert an erster Stelle die Gesundheitsvorsorge und die meisten administrativen Aufgaben im Gesundheitswesen. Er ist es, der letztlich dem Patienten begleiten muss, wenn er Beschwerden hat, aber alle Untersuchungen auch bei Fachärzten ohne Befund sind. Der Hausarzt ist deshalb prädestiniert, den Patienten in der Gesamtheit zu behandeln und auch Lebens beratend tätig zu sein.
Halten Sie die Hausarztmedizin für eine "sprechende" Medizin?
Die Tendenz in allen Bereichen der Medizin ist leider eher gegenläufig. Medizin, wie sie in Kliniken, medizinischen Versorgungszentren, aber auch in einigen Praxen praktiziert wird, besteht zum größten Teil nur noch aus dem Verschreiben von Medikamenten. Der größte Teil der ärztlichen Tätigkeit wird mit Indikationsstellung, Auswahl und Wirkungsbeurteilung der Medikamente und der Sicherstellung der Compliance (Mitwirkung) des Patienten und nicht zuletzt mit der Behandlung der Nebenwirkungen verbracht. Die immer aufwendiger werdende Dokumentation und Beschäftigung mit den Fallstricken der Regressforderungen von Seiten der Kassen stiehlt zusätzlich Zeit. So bleibt oft für die eigentliche Arbeit als Arzt, der zuhört, nach Hintergründen und eigentlichen Ursachen für Krankheiten sucht und individuelle Lösungen für eine Gesundung zusammen mit dem Patienten erarbeitet, auf der Strecke. Denn dabei kann die Pharma- und Zulieferindustrie für medizinische Hilfsmittel nichts verdienen. Es ist definitiv politisch gewollt, dass an dem Geschäft Medizin zum größten Teil die Industrie beteiligt wird, denn weiterhin wird die sprechende Medizin am schlechtesten bezahlt, während die Medizingerätehersteller und die pharmazeutische Industrie scheinbar willkürlich die Preise bestimmt. In einer alten Roten Liste (Pharmakaliste) von 1995 sind die Preise für die gleichen Medikamente mehr als 150 % billiger im Vergleich zu heute. Auch vergleichbare Geräte aus anderen Bereichen sind deutlich billiger. Diese Verteuerung durch Pharma- und Gerätekosten werden aber trotz größter Sparbemühen ärztlicherseits in erster Linie uns Ärzten in die Schuhe geschoben. So bleibt oft nur noch wenig finanzieller Spielraum für die sprechende Medizin.
Ist die Medizin für Sie eine Naturwissenschaft?
Wie in einem kürzlich veröffentlichen Artikel im Ärzteblatt zu lesen war, mag der Mediziner vielleicht ein Naturwissenschaftler sein, als Arzt aber ist er ein Gesellschaftswissenschaftler, jedoch nie ein Wirtschaftswissenschaftler. Wie zutreffend! Ein schon bestehender Wandel dahingehend sollte auf keinen Fall forciert werden. Das wäre fatal für unsere Patienten und für uns.
Wie verhält sich die Politik zur Zeit gegenüber den Hausärzten?
Zur Zeit wird unsere Arbeit als Hausarzt durch die Politik der Schwarz-gelben Regierung deklassiert und als unwichtig erachtet. Die hart erkämpften Ziele, die der Hausarztverbandes erkämpft hatte und die Hausarztmedizin auch für den Nachwuchs wieder interessant hätte machen können, wird zur Zeit durch Rösler und Konsorten wieder zunichte gemacht. Die gute alte "ULLA" hatte einfach mehr Durchblick.
Ist die Arbeit als Hausarzt befriedigend und hat Sie eine Zukunft?
Die Arbeit als Hausarzt an sich ist eine schöne Arbeit. Das versuche ich auch dem medizinischen Nachwuchs klar zu machen. In meiner Praxis bilde ich regelmäßig für die allgemeinmedizinische Fakultät der medizinischen Hochschule der RWTH Aachen Studierenden in Form von Wochenpraktika aus. Das bereitet mir viel Spaß, da ich dadurch immer im Austausch mit der aktuell bestehenden Lehrmeinung der Unis stehe und ich mein Wissen so ständig aktualisieren kann. Auf der anderen Seite kann ich dadurch auch vielleicht einige Studierende für diese umfassende und abwechslungsreiche Tätigkeit begeistern, trotz der noch zur Zeit unattraktiven Entlohnung. Ich kann mir auch eine moderne Gesellschaft, ohne Hausärzte nicht vorstellen. Sie sind schließlich die letzten wirklichen Partner, Beschützter und Begleiter der Patienten durch den immer dichter werdenden Dschungel der Medizin(-industrie).
Was macht Ihre Arbeit besonders?
Die Beschäftigung mit verschiedenen Naturheilverfahren und der psychosomatischen Medizin und nicht zuletzt durch die Ehe mit einer seit vielen Jahren praktizierenden Heilpraktikerin haben mir noch weitere wertvolle Aspekt und Blickwinkel für meine tägliche ärztliche Tätigkeit gebracht. Ich bemühe mich mehr Zeit damit zu verbringen, wenn es nötig erscheint mit meinen Patienten nach den eigentlichen Hintergründen ihrer Krankheit zu forschen. Medikamente versuche ich aufs Nötigste zu beschränken. Sie sind für mich eher Übergangslösungen. Zum Beispiel die Verordnung von Antidepressiva als Allheilmittel, so oft wie sie z.B. in Frankreich Anwendung findet und auch in Deutschland immer mehr in Mode kommt, sind bei mir die absolute Ausnahme.
Wie reagieren Ihre Patienten auf Ihre Art von Behandlung?
Bei meiner Art von Behandlung ist die aktive Mitarbeit des Patienten zwingend notwendig. Es ist nicht immer bequem, sich seiner Krankheit stellen, die Verantwortung dafür zu übernehmen und die Opferrolle zu verlassen . Selbstbeobachtung und eine Änderung der Lebensumstände und Befreiung von belastenden krankmachenden Faktoren kann letztlich nur durch den Patient selbst erfolgen. Bei der Entstehung von schwerwiegenden Krankheiten frage ich dabei nicht in erster Linie nach dem "WARUM sind Sie krank?", weil das oft nur zu Schuldgefühlen führt, sondern vielmehr "WOZU sind sie krank?".
Dieser Perspektivenwechsel kann ein Sprungbrett in eine andere Dimension sein. Immer wieder erlebe ich in meiner täglichen Arbeit, dass in jeder Krankheit, so leidvoll sie auch ist, nach diesem Konzept immer auch eine Chance liegt. Ein Änderung der Perspektive verändert oft das Lebensgefühl und das Glas kann wieder halb voll sein, statt halb leer. Es lohnt sich das Leben bewusster wahrzunehmen, das Leben zu beleben um dadurch gesünder zu werden und zu bleiben. Das Motto, nicht nur dem Leben mehr Tage geben, sondern auch dem Tag mehr Leben ist meine Grundphilosophie. Dies wird von meinen Patienten, die ich als eher kritisch und selbstbewusst einschätze, bislang als sehr positiv aufgenommen.
Arbeiten Sie allein?
Ohne meine ärztliche Mitarbeiterin Frau Dr. Özman, und meine fantastischen Arzthelferinnen Lydia Lorenz (Commander, Versorgungsassistentin), Ulrike Koslowski (Fels in der Brandung , Arzthelferin und Arztsekretärin) und zu guter Letzt meine fleißige Auszubildene Noel Jentek wäre meine hausärztliche Tätigkeit, als zentrale Aufgabe meiner Praxis, nicht zu schaffen.
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